Samstag, 16. November 2013

Neue menschliche Spezies: Der Bremser…!

Wer überwiegend den Team-Geist an den Tag legt, wird wohl auch öfter mit Menschen zu tun haben, die Projekte gerne mal mit voller Kraft voraus ausbremsen. Zeitgenossen, die es verpasst haben den berühmten Schuss zu hören. Nehmen wir ein Beispiel, ich arbeite mit einer ausgewählten Person zusammen und wir entscheiden uns für ein Projekt. Diese Person schreit sofort und unüberhörbar-laut: „Oh ja, oh ja lass uns das machen, ich will es auch, unbedingt. Schnell, lass uns planen, umsetzen, lieber heute als morgen. Ich bin total heiß drauf und stell dir vor wenn es klappt, wir werden berühmt!“...Nun, so oder so ähnlich können „Bremser“ ihren mitreißenden Charme versprühen und dich geschickt in den Bann ziehen. Du, als das Opfer denkst dir: „Okay, let´s start the games.“...Ich wähle bewusst das zauberhafte Wörtchen Opfer, alle die sich nicht angesprochen fühlen, sind entweder Mitglieder der Ja-Sager-Fraktion oder ein Bremser. Die Bezeichnung Opfer erklärt, nein, umspielt den Zustand bestens, denn meistens bist du der Ideenkopf in der Paarsituation Opfer feat Bremser. Im wahrsten Sinne wird deine Gedankenwelt geopfert durch die phlegmatische Ader des Bremsers. 


 Zu Beginn brennen die Bremser, sie halten dich im Informationsfluss, du glaubst die Sache läuft. Du selber reißt dir die Federn aus, pfeilst an Konzepten, sucht Möglichkeiten, hast die finanzielle Lage im Auge, sorgst dich um jede Unannehmlichkeit. Der Bremser hat es gut, er ist glücklich mit seinem sehr sehr überschaubaren Tätigkeitsfeld. Wenn du den Fehler machst, etwas mehr zu verlangen, wirkt der Bremser leicht überfordert. Er kann das nicht so gut abhaben, Zusatzaufgaben standen aber nicht in der Agenda. Warum mehr tun, wir hatten eine Absprache, der Bremser sieht eine Mehrleistung gar nicht ein, vor allem nicht, wenn das Projekt erstmal finanziell keine Aussichten darbietet. Eins steht fest, solltest du in die Arme eines Bremsers geraten, merkst du schnell die Wesensveränderung bei einem „Auftrag“, bei dem nicht gleich die Kasse klingelt. Unsereins verbucht seine Aktivitäten gerne mal unter dem Motto: Lass mal probieren! Eigen-PR ist oft mehr wert als ein Lohn in Form von bunten Scheinchen. Aber gut, der Bremser wird dir schnell klar machen das er auch seine Miete zahlen muss und überhaupt er müsse Momente der ausgeglichenen Ruhe für sich haben. Die Freizeitaktivitäten eines Bremsers sind ausgeprägt und der Egoismus privater Natur steht an forderster Front. Wehe du als Opfer versuchst nur minimal an dem Zeitfenster des Bremsers zu zwacken, dann bricht die Hölle los. Da hilft auch kein bitten und betteln, kein reden und erklären. Der Bremser kennt da keinen Spaß, wenn es um Mehrleistung geht ist es aus mit dem anfänglichen Jubelschrei. Das Projekt ist vielleicht dir primär wichtig, aber dem Bremser ist es im Prinzip egal. Und da hast du deinen Salat, etwas wurde angefangen, der Kunde freut sich auf den Vorschlag, das Vorhaben gerät in Schieflage. Was bleibt dir als professionelles Opfer übrig? Exakt, du bemühst dich um einen Konsens. Du bewegst den Bremser mit freundlichen Worten und dem Verständnis für alle seine privaten Belange dazu, in kleinen Schritten weiter zu machen. Die Dosis muss nun sensibel gewählt werden, sonst kann das Projekt die kommenden Kalender durchwälzen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die neue menschliche Spezies von Bremsern die Welt definitiv nicht braucht. Menschen die voran kommen wollen, enthusiastisch ihre Kraft einwerfen und mit dem Drang für gute Ideen glänzen, können und müssen sich nicht ausbremsen lassen. Wer nicht will der soll es einfach lassen, niemand ist auf Menschen böse die der Passivität frönen. Ich selbst habe ausgeprägte Erfahrungen mit Bremsern machen dürfen, mittlerweile sortiere ich diese immer zügiger aus. Meine Lebenszeit ist mir schlicht und einfach zu schade. Wenn ich bremsen will, hau ich selbst auf´s Pedal und renn hysterisch auf die Meditierwiese.
  
Und noch ein elementar wichtiger Tipp: Gib einem Bremser niemals eine zweite oder sogar dritte Chance. Er würde es dir mit wiederholter Enttäuschung danken.

 

That´s all!

Euer Luckenbill

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