Samstag, 31. August 2013

Lass es Hirn regnen...!

Wenn ich die Behauptung aufstelle, dass der Zustand, Hirn zu besitzen heutzutage eine Seltenheit geworden ist, würde ich Gefahr laufen bei all den Hirnlosen auf Unverständnis zu stoßen. Tja, das Leben ist kein Hirnforschungszentrum! Meine Assistentin Ludmilla ist seit gestern wieder aus dem Urlaub zurück und sonnenverbrannter als sie vorher schon war. Das ausgiebige Sonnenbad hat wohl der Selbsteinschätzung nicht besonders gut getan. Kam sie doch heute tatsächlich in einem pinken Tanga, verziert mit hellblauen Strasssteinchen, dazu eins am Bauchnabel zusammengeknotetes Shirt mit der Aufschrift: „I´m a fucking bitch“ zur Arbeit. Ludmilla muss endlich mal all die Talkshow-Anfragen an mich abarbeiten, hach es ist ein Elend. Das Ludmilla weiße Highheels dazu trug habe ich schon erwähnt? Zum Auslachen ist Ludmilla immer gut zu haben, aber ich fragte das Herzchen was denn der Aufzug zu bedeuten hätte und ob sie irgendwie das Spiel „Bill Clinton never get´s a blowjob by Monica Lewinsky“ mal austesten wolle. Natürlich hätte ich mir den Schwenk auf eine historische Lüge in der politischen Geschichte der USA sparen können, denn Ludmilla dachte das Angela Merkel sämtliche Weltstaaten regiert. (Gar nicht mal so dumm die Gute...!) Aber Ludmilla ist primitiv und irgendwie auch narzisstisch veranlagt und verteidigte ihr Outfit: „Chef, du müssen auch mal tragen Tanga, ist so gute Gefühl. Du denken du bist frei und alle Leut gucken mir an, als ob ich nix anhätt. Versteh ich nix, ich hab doch was an, Tanga ist doch nix nackt und ich habe gute Popo.“ Okay, für Ludmilla muss ich noch mal eine gesonderte Portion Hirn bestellen. Dumme Menschen kosten auf Dauer einfach mehr Geld, Zeit und Nerven.

 
 
 
Der allmähliche Verlust der Hirnsubstanz, genannt auch Hirnatrophie (umgangssprachlich: Gehirnschwund) ist immer häufiger zu beobachten. Die Dummheit wird zur Volkskrankheit, nicht umsonst können wir über die Entwicklungen der Gesellschaft im Überblick auf die ganze Welt, nur den Kopf schütteln. Das menschliche Hirn ist in vier Hauptbereiche unterteilt: Großhirn, Zwischenhirn, Kleinhirn und dem charmanten Hirnstamm. Es ist ein äußerst aktives Organ mit einem besonders hohen Energiebedarf und hat einen Verbrauch von 20 Watt -wie umweltfreundlich. Soviel zu den Fakten! Im hiesigen Hirn entscheiden sich unsere Reaktionen, Vorgehensweisen, Entscheidungen und die Gefühlslage. Dazu mischen sich natürlich auch noch die empathischen Empfindungen, wie das Bauchgefühl. Dennoch bestimmt unser Gehirn wie wir vorgehen, der Denkmechanismus treibt uns an und fordert uns als Mensch. Ich für meinen Teil glaube fest daran, dass sich die Vorraussetzung zu denken, aus Erlebnissen, Erfahrungen und Bildern entwickelt. Es gibt uns dadurch auch eine gewisse Sicherheit, denn wir können dadurch zwischen Gut und Böse, Vorkommnissen die uns gut gefallen haben und Momenten die wir mit einer schlechten Erinnerung verbinden, unterscheiden. Also hängt die Weite unseres Denkvermögens von den persönlichen Erlebnissen ab, die unseren Horizont erweitern oder auch zum Teil einschränken. Es ist somit unsere Aufgabe den Denkmechanismus täglich neu zu „überdenken“ und unser Gehirn mit Fakten zu füttern. Ein Großteil der Angst die uns unterschiedlich beherrscht, kann mit dem studieren des Kerns oftmals aufgelöst werden. Somit muss man wiederum die Angst vor der gedanklichen Weiterbildung ablegen und seinen Kosmos öffnen. Das Gehirn ist ein unendlich großer Raum, den wir bestimmen können zu befüllen. Im Prinzip wie ein Haus oder eine Wohnung. Es gibt Hirne die sind wie eine Bausstelle, oder eine Welt aus Elfen und Zuckerwatte, bei andern herrscht gähnende Leere und Ideenlosigkeit, wiederum andere sind reich bestückt mit Lebensweisheit. Und genau diese, können die Welt mit einem klaren Visier betrachten, verändern und vorantreiben. Voneinander lernen und sich nicht zu verschließen, ist eine gute Haltung sein Hirn in Bewegung zu bringen. Hirnlose sind Bremsen, sie lassen die Entwicklung der Menschheit verkümmern und halten diejenigen auf, welche schon längst einen Schritt weiter sind.
Dummheit darf keine Selbstverständlichkeit werden, denn nur ein geistloses Hirn ist fähig sich für ein destruktives Weltbild zu entscheiden. Angesprochen fühlen, dürfen sich aus aktuellen Anlässen Menschen: die Rassismus entfachen, Homosexualität verfolgen, der Diktatur freien Lauf lassen, Kriege anstiften, die Welt ausspionieren und alle die glauben, sie seien der Nabel der Schöpfung. Ludmilla, bestell bitte Hirn, aber in Massen...!

 
That´s all!
 
Euer Luckenbill
 
 


Dienstag, 27. August 2013

Luckenbill´s Eventtalk: AUDI Classic Open Air 2013

Umringt von historischen Gemäuern der Kulturbrauerei im Herzen des Prenzlauer Bergs, präsentierte uns das Audi-Orchester die schönsten Stücke der klassischen Meister wie Verdi, Strauss, Rossini oder Beethoven.
Ich hatte die große Freude in der Ehrengäste-Loge Platz nehmen zu dürfen und von dort aus hatte man einen fantastischen Blick auf das famose Geschehen.
 
 
Es ist sehr sympathisch das ein globales Unternehmen wie AUDI, das in mehr als 100 Märkten präsent ist, seinen musikalisch begabten Mitarbeitern eine solche Plattform bietet. Die Marke mit den vier Ringen beweist, dass sie auch außerhalb der automobilen Thematik ein geschmackvolles Gespür besitzt und mit einer grandiosen Leistung aufwarten kann.
Eigenst aus Bayern reiste das Orchester in die Hauptstadt, um den Berliner Kulturinteressierten einen Einblick in das große Repertoire zu gewähren. Fast schon bescheiden konferierte der Dirigent durch den Abend. Doch Bescheidenheit ist in diesem Falle einer überdurchschnittlichen Leistung, absolut nicht angebracht. Zurecht regnete es tosenden Beifall! Der charmante Gesamtvertriebsleiter der Region Ost, Alexander Schuhmacher blickte mit Stolz auf die zufriedene Menge, die mit einem großartigen Feuerwerk verabschiedet wurden.

 Audi verwöhnte seine Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten und so wurde ein Abend voller Kultur und zauberhaften Momenten, der 12. AUDI Classic Open Air 2013 abgerundet.

 
Besten Dank an AUDI & HARDENBERG CONCEPT

 
 


Sonntag, 25. August 2013

Shine on me, du schöner Schein…!

Eine alte Truhe öffnen und darin einen Schatz von unglaublichem Wert vorzufinden, ist die Belohnung eines jeden Blockbuster in dem es um Kanonenschüsse, Piratenkämpfe und Seemannsbräute geht. Diese Ideologie verbirgt in sich mehr Wahrheit als man annimmt. Doch wen interessiert schon der Umstand, der Schatz steht im Fokus der Aufmerksamkeit. Und genau das wäre der richtige Weg, vorbei am schönen Schein. Äußerlichkeiten sind so wunderprächtig zu bewerten, man kann sie wohlwollend oder elendig vernichtend beurteilen. Die alte Truhe interessiert niemand, der Blick der Begierde gilt einzig und alleine dem äußeren Schein, egal ob das Innere nun verdorben, faul oder oberflächlich ist. Was zählt, ist der perfekt inszenierte Umgang mit der Zutat „Schein“.
 
 
Ach so, ja klar, Komplex ist das Zauberwort. Selbst nicht schön und dann denken, die Welt verbessern zu müssen. Eine Ansage nach der nächsten: „Wer sich selbst nicht liebt, kann die Liebe anderer nicht einfordern“. OMG we are so fabulous, natürlich makellos und rein. So wie die Na(r)zis, die waren auch makellos und rein, ich hab´s verstanden. Der Typ dreht völlig durch, er hat es nicht pünktlich zum Botoxtermin geschafft: Dates absagen, Faltenmaske auf die Visage, Tür zu, Decke über den Kopf. Du bist schön, alle sind schön. Warum regt ihr euch wieder so auf? Zu unbequem? Zu wahrheitsgetreu? Wer macht denn die Regeln? Ihr!!! Du hast natürlich nix gemacht, du hast dir das auch anders vorgestellt. Schönheit und der Komplex zur Perfektion, schwacher Geist, blondgefärbtes Haar, Zähne- blinkend wie ein Diamant. Eine Ikone auf zwei Beinen, begehrt, verletzlich, unsicher. Das ist der Zeitgeist, die Terminologie völlig im Arsch. Kleb dir doch auch ein paar Glitzersteinchen auf die krumme Nase, dann belügst du dich zwar selbst, aber hey, für eine Zeitlang bist du anerkannt und geliebt. Alles was danach kommt, ist doch nicht so wichtig. Du lebst sowieso immer im Jetzt und Hier, also musst du nicht nachdenken was später mit deiner Anerkennung passiert. Warum sich denn treu sein? Bist du denn sonst treu? Na also, hau drauf, mach den Sack zu und schrei so laut du kannst: „Shine on me, du schöner Schein“. Aber glaub mir eins, eine stinkende Socke hat mehr Glanz, als du jemals erahnen kannst. Denn du stempelst dich selbst ab und besitzt auch noch die Frechheit deine Umwelt damit zu belästigen.

 

Wie philosophierte Friedriche Nietzsche einst so treffend:
„Je höher wir uns erheben, um so kleiner erscheinen wir denen, welche nicht fliegen können.“

 

That´s all!
 
Euer Luckenbill
 
 

Sonntag, 18. August 2013

Es war einmal ein Fashionriese…!

Es war einmal ein Fashionriese, namens Jean von Styleheim, der hatte sich auf seiner Durchreise nach New York gedacht, ach komm, lass mal schauen was in Berlin so läuft. Unsere Hauptstadt hat ihm so gut gefallen, dass er sie gleich mitnehmen wollte und so packte er in seine Tasche alles ein, was nur ging. Okay zugegeben, das Brandenburger Tor rauszureißen war etwas übertrieben! Glücklich saß Jean da und betrachtete seine Beute. Nun, die Bevölkerung Berlins war nicht wirklich begeistert, wollte er doch den Alex als Zahnstocher benutzen. Das ging zu weit und so entstand ein Eskalation vom feinsten, die Stadt musste sich verteidigen. Jean wunderte sich und Griff sofort nach dem Hörer, um Karl Lagerfeld nach Rat zu fragen, denn Karl ist sein Patenonkel und der hat ohnehin zu allem eine Weisheit. Der sagte ihm lediglich: „Junge, Menschen die mit Jogginghosen auf die Straße gehen, haben die Kontrolle über Leben verloren. Wenn du also versehentlich drauftrittst mache dir keine Sorgen, es ist für sie eine Erlösung.“
Erstmal ein großen Schluck Kaffee, die machen mich noch wahnsinnig. Zieht mir da einer die ganze Zeit am Haar, der soll lieber mal meine Schuppen von der Schulter wegkehren. Aber auf mich hört ja wieder keiner und dieser Aufstand, hallooo ich bin es doch: Jean von Styleheim. Und spielen kann man hier auch nicht so gut, die Qualität der Autos ist entsetzlich schlecht. Ich hab doch nur alles nach Farben sortieren wollen und schon kracht alles zusammen. Ach, vielleicht ist das da hinten stabiler...
Entschuldigung, auch ein Riese muss mal, der Kaffee drückt schließlich. Was haben die da unten denn alle wieder nur? Meine Güte, ganz ehrlich diese Stadt ist merkwürdig, als ob ich etwas verbotenes machen würde. Die Brücke braucht doch keiner und zum zielen ist die allemal gut genug. Well, wenn deren Klopapier auch so rau ist, hab ich für die schlechte Laune schon fast Verständnis. Und jetzt guckt bitte alle weg, ich kann so nicht...
Man muss sich als Fashionista aber auch ganz schön durchboxen, überall Paparazzia und Groupies, das wirft den stärksten Celebrity um. Da tarnt man sich schon mit Mantel und Kapuze, nützt alles nichts. Meine Tante Anna Wintour hat mir beigebracht, man muss sich im Leben auch mal durchsetzen und zeigen wer die Hosen anhat. Schließlich werde ich ihr Nachfolger und da lerne ich doch besser gleich wie man mit Angestellten umgeht, huiiiiiii...! Meine Tante wäre sehr stolz auf mich.
Es bleibt einem aber auch gar nichts erspart, da macht man sich chic und will Spaß haben, passt es diesen Kleingeistern auch wieder nicht. Und umziehen kann ich mich auch noch, na toll. Alles zerknittert vom diesem Seil und unten machen die wieder ein Feuer, also auf Barbecue und diese trockenen Buletten habe ich eigentlich heute keine Lust, ist doch mein Veggie-Day! What the fuck, sie machen mir es aber auch nicht leicht mich wohl zu fühlen. 
 
 
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schießen sie noch heute mit Akupunkturnadeln auf mich,...versteh einer mal die Berliner.

 That´s all!
 
Euer Luckenbill
 

Fotos: Salva Mirisola www.mirisola-photography.de/
Styling/Artdirection: Jan Luckenbill
Hair-&Makeup: Timo Bloom

Model: Manuel Iljitsch
Illustrationen: Daniel Bauer

Die gesamte Fotostrecke kann man auch im SUPERIOR Magazin bewundern, Seite 100-107: www.superior-mag.com/magazine_online/august-2013/
 
 
 

 

Sonntag, 11. August 2013

Antworten? Das ist hier die Frage…!


„Chef, du gucken so verstört, warum wieder so gucken?“ – „Ludmilla, nach einer vegetarischen Woche möchte ich deinen Blick mal sehen.“ -- „Warum du machen auch immer so komisch Sachen?“ – „Na ja Ludmilla-Häschen, wenn du wie ich Renate Künast triffst, vergeht dir ganz automatisch die fleischliche Lust, also die Lust auf Fleisch,...also ich meine auf ein Steak.“ -- „Ich nicht so ganz verstehn was hat Knast damit zutun?“ – „Künast, Ludmilla, Renate Künast! Ach Mensch, dann guck doch im Internet nach oder frag die Kuh auf der Weide. Du ödest mich schon wieder dermaßen an, Ludmilla schaff endlich mehr von diesen Tofu-Spießen ran und lass die Finger weg von den Häppchen“ -- „Warum ich arbeiten hier bei so eine grausame Menschen...!“ – „WEIL dich sonst niemand will, du Dumpfbacke,...bring mir lieber meinen Soja-Shake und spuck bloß nicht mehr rein wie beim Letzten, der hat genug Proteine.“

 
Meine lieben Leser-Schätzchen, es tut mir leid, aber was soll man bei so einer vorlauten und extrovertierten Assistentin nur machen?! Ignorieren wir den Trampel einfach, wir kümmern uns nun einzig und alleine, um EUCH. Denn Luckenbill hat sich was überlegt! In der allseits bekannten Hochglanz-suppa-druppa-mega-fame-OMG-i-am-so-Vogue, findet man auf den hinteren Seiten eine Rubrik, in der interessante Persönlichkeiten an die Leser eine Reihe von Fragen stellen. Ich liebe dieses Fragespiel, denn es lädt ganz frei von Vorgaben ein, seine Antwort zu finden. Anregend wie eine Kneipp-Bade-Kur und das durchblättern des Playboys zusammen, hat sich Luckenbill exclusiv für seine wöchentlich rund 20.000 Leser ein paar auserwählte Fragen überlegt.
Finde Antworten über dich, entdecke einen neuen Denkansatz und lass dir Zeit...ich hetz Dich nicht! Es ist unsagbar spannend, da man auf manche Fragen gleich mehrere Antworten finden kann und dabei seine ganz persönliche Sicht enwickelt, sozusagen in den Spiegel schaut. ...“Ludmilaaa, wo bleiben eigentlich meine Tofu-Spieße? Und überhaupt, wo steckst du schon wieder, es geht jetzt los mit meiner Quiz-Show.“

 
Guckst du lieber vor oder zurück?
Kann man Verständnis für Versager haben?
Kommt Hochmut wirklich vor dem Fall?
Gierig nach Anerkennung?
 
Ist Stolz eine Tugend oder Ausdruck deines Charakters?
 
Wird es Zeit für eine Veränderung?
 
Barfuss oder Lackschuh?
 
Gibt es true love?
 
Ist verzeihen ohne zu vergessen möglich?
 
Hattest du schon Safer-Sex am Telefon?
 
Was bedeutet dir Freude?
 
Bist du mutig oder eher der Typ feige Sau?
 
Hast du schon mal auf was gewartet, was nie kam?
 
Inszenierung oder wahre Persönlichkeit?
 
Fühlst du dich überrannt?
 
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, dann wäre was aus dir geworden?
 
Zensurangst?
 
Räuber oder Gendarm?
 
Schwimmen dir die Fälle weg?
 
Wo fängt deine Spur an, wo hört sie auf?
 
Kannst du Realität von Fiktion unterscheiden?
 
Pinkeln im stehen oder brav im sitzen?
 
Ist das Vertsändnis zu Kunst nur etwas für Auserwählte?
 
Sinnesgeplagt?
 
Du darfst deine Zukunft noch mal von vorne anfangen, was machst du anders?
 
Letztes Abenteuer?
 
Roter Nagellack oder Neongelb?
 
Würdest du Ludmilla heiraten und mir somit helfen sie los zu werden?
 
Hast du dir schon mal Glück erkauft?
 
Familiensinn?
 
Wann warst du das letzte mal alleine im Wald und hast aus voller Kehle geschrien?
 
Schüchternes Mäuschen oder Draufgänger?
 
Wann hast du kapiert das es den Weihnachtsmann doch gibt?
 
Wo steckt dein Mitgefühl?
 
Wärst du in der Lage zu töten?
 
Bist du jemals erwachsen geworden?
 
Nerven dich meine Fragen oder guck ich zu sehr hinter die Fassade?
 
Wo bleibt deine Toleranz?


 
So, für heute genug Günther Jauch gespielt, ich bin aber auch ein neugieriges Ding! ...“Ludmilla, kannst du mir mal mit dem Zahnstocher da was rausholen“...sie ist halt doch zu was zu gebrauchen.

 
That´s all!

 
Euer Luckenbill



Sonntag, 4. August 2013

Was, bist du dir wert...?

Wert, Werte, Wertigkeit, bewerten...wie viel Wert steckt dahinter, und brauchen wir überhaupt die Maßeinheit „Wert“, um uns zu bewerten? Ein Menschenleben und das Leben an sich, sollten den höchsten Wert besitzen. Eins steht zu Beginn gleich fest, den Wert kann man immer selbst bestimmen und hat die Freiheit sich mit der Bewertung die nötige Zeit zu lassen. Wenn eine Entscheidung sich gut anfühlt, kann sie nie falsch sein. In den gedanklichen Ablauf eines Menschen kann man nicht hineinschauen, so hängt es von jedem Einzelnen individuell ab, wie er Wert beziffert. Wie bewertest du Freundschaft, oder die Hilfe eines Kollegen, den morgendlichen Gruß deiner Nachbarin, die Klänge eines schönen Musikstücks oder ein Atemzug...bewerten lässt sich alles. „Es hat doch keinen Wert...“ so sagt man oft, wenn man am Ende seines Lateins ist, eine Krankheit keine Aussichten auf Leben gibt, der Job abzudriften droht in Arbeitslosigkeit, Dinge des Alltags ihren Lauf nehmen und man erkennt, das ein jegliches eben seine Zeit hat.
 
 
Ein jegliches hat seine Zeit, ist ein Satz den ich schon immer als faszinierend und voller Wahrheit einstufte. Ich liebe ihn regelrecht, denn er erleichtert oftmals die Hinterfragung eines eingeschlafenen Zustands. Warum leben sich zum Beispiel Freunde auseinander? Es kommt vor das sich zwei Menschen entgegengesetzt weiterentwickeln und dann kommt es zu Problemen, weil der Andere durch das bemerkte Vorankommen des Freundes, seinen Ist-Stand betrachtet und feststellen muss das er stagniert. Und damit stelle ich wiederum fest, dass auch eine tiefe und langjährige Freundschaft in seinen Grundzügen erschüttert werden kann, wenn die Priorität des Wertes falsch angesetzt wird...wie bedauerlich. Die Zeit dagegen ist der tückischste Motor, der uns begleitet. Zeit ermöglicht uns Erfahrungen, lässt uns Enttäuschungen verarbeiten und kann Wunden heilen. Zeit kann und will uns positiv unter Druck setzen: Die Uhr läuft, das Leben wartet! Das Leben sind aber wir und wenn wir warten, passiert nichts. Wer auf der Strecke bleibt war es entweder nicht wert den vollen Sinn des Lebens auszukosten oder zu phlegmatisch ihn für sich wahrzunehmen. Bist du an dem  Punkt angelangt, wo du dich selbst fragst: Was zähle ich überhaupt? Bin ich in der gesellschaftlichen Sicht überhaupt etwas wert? Und, bin ich jemals angekommen im Club der Anerkennung? Nur du kannst dich wertlos stempeln und dir postum deine Daseinsberechtigung aberkennen. Aber diese Arroganz können wir uns doch gar nicht leisten, die Skala der Bewertung nach unserem Belieben anzusetzen. Es gibt kein Hoch und kein Tief, lediglich ein kurz und ein weit. Kurz davor, ist aus der Bertachtung der Weite gar nicht der angestrebte Punkt der Erreichbarkeit. Wer viel erreicht hat, will der Wertigkeit in vollem Umfang gerecht werden.  Ziel erreicht, heisst also angekommen? Der Pokal des Lebens ist gefüllt mit einem Eigenheim, dem bezahlten Kleinwagen in der Garage, zwei Kindern denen man ein Studium ermöglicht hat, einmal im Jahr Urlaub, dreimal der Kurztrip in die Berge. Wahnsinn, was für ein Wert du dir geschaffen hast! Okay, es ist deine Be-Wertung, nicht meine. Ich habe eigene Maßstäbe, die ich step by step für mich im Lauf des Lebens angelegt habe und sicherlich wieder überdenken muss, denn nur die Erfahrung kann dich lehren. Im Résumé haben wir den Wert über uns und unsere Mitmenschen  bereits verloren. Das viel bequemere Statusdenken hat die Wahrhaftigkeit schon lange übernommen. Über den Status kann man viel schneller bewerten und die Kategorien, angereichert mit den herrlichsten Klischeevorstellungen bedienen. Du fühlst dich also wertvoller mit einer Prada-Tasche? Es sei dir gegönnt, aber dein Wert dokumentiert sich leider nicht über ein Stück Leder mit goldenem Schriftzug...da muss ich dich enttäuschen. Dein Wert steht dir im Gesicht, denn es ist dein Charakter und deine Authentizität, welche den Wert deiner Person bestimmen und dich auch später  in Verbindung mit deinem Tun und Handeln unbewusst in den Vordergrund stellen.

 
Mir vor Augen zu halten, was ich mir wert bin, ist neben der Freiheit meines geistigen Eigentums, das höchste Gut was ich besitze. Nicht zu verwechseln mit Stolz und Ego, das sind nur schwache und verwirrende Begleiter während der Suche nach uns selbst. Was, bist DU also wert???

 
That´s all!

 
Euer Luckenbill