Sonntag, 4. August 2013

Was, bist du dir wert...?

Wert, Werte, Wertigkeit, bewerten...wie viel Wert steckt dahinter, und brauchen wir überhaupt die Maßeinheit „Wert“, um uns zu bewerten? Ein Menschenleben und das Leben an sich, sollten den höchsten Wert besitzen. Eins steht zu Beginn gleich fest, den Wert kann man immer selbst bestimmen und hat die Freiheit sich mit der Bewertung die nötige Zeit zu lassen. Wenn eine Entscheidung sich gut anfühlt, kann sie nie falsch sein. In den gedanklichen Ablauf eines Menschen kann man nicht hineinschauen, so hängt es von jedem Einzelnen individuell ab, wie er Wert beziffert. Wie bewertest du Freundschaft, oder die Hilfe eines Kollegen, den morgendlichen Gruß deiner Nachbarin, die Klänge eines schönen Musikstücks oder ein Atemzug...bewerten lässt sich alles. „Es hat doch keinen Wert...“ so sagt man oft, wenn man am Ende seines Lateins ist, eine Krankheit keine Aussichten auf Leben gibt, der Job abzudriften droht in Arbeitslosigkeit, Dinge des Alltags ihren Lauf nehmen und man erkennt, das ein jegliches eben seine Zeit hat.
 
 
Ein jegliches hat seine Zeit, ist ein Satz den ich schon immer als faszinierend und voller Wahrheit einstufte. Ich liebe ihn regelrecht, denn er erleichtert oftmals die Hinterfragung eines eingeschlafenen Zustands. Warum leben sich zum Beispiel Freunde auseinander? Es kommt vor das sich zwei Menschen entgegengesetzt weiterentwickeln und dann kommt es zu Problemen, weil der Andere durch das bemerkte Vorankommen des Freundes, seinen Ist-Stand betrachtet und feststellen muss das er stagniert. Und damit stelle ich wiederum fest, dass auch eine tiefe und langjährige Freundschaft in seinen Grundzügen erschüttert werden kann, wenn die Priorität des Wertes falsch angesetzt wird...wie bedauerlich. Die Zeit dagegen ist der tückischste Motor, der uns begleitet. Zeit ermöglicht uns Erfahrungen, lässt uns Enttäuschungen verarbeiten und kann Wunden heilen. Zeit kann und will uns positiv unter Druck setzen: Die Uhr läuft, das Leben wartet! Das Leben sind aber wir und wenn wir warten, passiert nichts. Wer auf der Strecke bleibt war es entweder nicht wert den vollen Sinn des Lebens auszukosten oder zu phlegmatisch ihn für sich wahrzunehmen. Bist du an dem  Punkt angelangt, wo du dich selbst fragst: Was zähle ich überhaupt? Bin ich in der gesellschaftlichen Sicht überhaupt etwas wert? Und, bin ich jemals angekommen im Club der Anerkennung? Nur du kannst dich wertlos stempeln und dir postum deine Daseinsberechtigung aberkennen. Aber diese Arroganz können wir uns doch gar nicht leisten, die Skala der Bewertung nach unserem Belieben anzusetzen. Es gibt kein Hoch und kein Tief, lediglich ein kurz und ein weit. Kurz davor, ist aus der Bertachtung der Weite gar nicht der angestrebte Punkt der Erreichbarkeit. Wer viel erreicht hat, will der Wertigkeit in vollem Umfang gerecht werden.  Ziel erreicht, heisst also angekommen? Der Pokal des Lebens ist gefüllt mit einem Eigenheim, dem bezahlten Kleinwagen in der Garage, zwei Kindern denen man ein Studium ermöglicht hat, einmal im Jahr Urlaub, dreimal der Kurztrip in die Berge. Wahnsinn, was für ein Wert du dir geschaffen hast! Okay, es ist deine Be-Wertung, nicht meine. Ich habe eigene Maßstäbe, die ich step by step für mich im Lauf des Lebens angelegt habe und sicherlich wieder überdenken muss, denn nur die Erfahrung kann dich lehren. Im Résumé haben wir den Wert über uns und unsere Mitmenschen  bereits verloren. Das viel bequemere Statusdenken hat die Wahrhaftigkeit schon lange übernommen. Über den Status kann man viel schneller bewerten und die Kategorien, angereichert mit den herrlichsten Klischeevorstellungen bedienen. Du fühlst dich also wertvoller mit einer Prada-Tasche? Es sei dir gegönnt, aber dein Wert dokumentiert sich leider nicht über ein Stück Leder mit goldenem Schriftzug...da muss ich dich enttäuschen. Dein Wert steht dir im Gesicht, denn es ist dein Charakter und deine Authentizität, welche den Wert deiner Person bestimmen und dich auch später  in Verbindung mit deinem Tun und Handeln unbewusst in den Vordergrund stellen.

 
Mir vor Augen zu halten, was ich mir wert bin, ist neben der Freiheit meines geistigen Eigentums, das höchste Gut was ich besitze. Nicht zu verwechseln mit Stolz und Ego, das sind nur schwache und verwirrende Begleiter während der Suche nach uns selbst. Was, bist DU also wert???

 
That´s all!

 
Euer Luckenbill

 


 

 
 
 

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