Samstag, 9. November 2013

Der Abgrund trägt Prada…!

Was macht einen Menschen aus: Sein Erfolg? Die Cartier-Uhr? Baden in Luxus? Statussymbole die unumgänglich sind in einer Konsumgesellschaft, wenn man dazu gehören möchte. Man kommt also schnell an das Thema Gruppierungen. Wenn ich ein Jutebeutel trage bin ich ein Hipster. Trage ich eine Louis Vuitton Tasche, bin ich ein Star. Produkte machen uns zur Elite. Das neuste iPad vor allen anderen ergattern, schnell posten, zur Belohnung wirst du gefeiert und beneidet. Welche Leistung, du hast als Erster das krachneue Spielzeug von Apple, mit dir muss man sich halten, du bist ein Macher, von dir kann man lernen. Dem nicht genug, kannst du es kaum erwarten der Öffentlichkeit deine nächtliche Dusche mit Veuve Clicquot zu zeigen, natürlich die Magnumflasche, drunter wird es nicht gemacht. Instagram-Videos sind so awesome! Oh ja, größer, weiter, schneller, besser, neuer...es ist ein Rausch, es ist ein Spiel der Eitelkeiten! Du kannst darin gewinnen oder bitterböse verlieren. Doch die Spielregeln machst nicht du, ein Fehler und du bist draußen aus dem VIP-Raum. Wer viel hat ist angekommen, wird umschwärmt, wird gelockt, geliebt und darf Platz nehmen auf seinen Lorbeeren. Die Eintrittskarte musst du fest in der Hand halten, sie ist ein Pakt. Du verbündest dich mit der Königsdisziplin, besser bekannt als Oberflächlichkeit. Solange du alles befolgst und nicht an der Oberfläche kratzt, schön-brav keine Frage stellst und dein Mitleid auf ein Minimum reduzierst, bist du sicher. Grabe niemals tief, zeig keine Reue und Demut. Mach es wie Edith, überschütte dich süffisant mit Chanel N°. 5 und schreie: Je ne regrette rien!
 
 
Wenn du schwach wirst klopft man dir auf die manikürten Fingerchen, lass dein Gewissen nicht beeinflussen von hungernden Menschen oder dem obdachlosen Pöbel. Es ist Abschaum, lebensunwertes Gesindel das es verpasst hat sich in die Reihe der Gewinner zu stellen. So was brauchen wir nicht, nein-nein, es gehört abgestellt. Wer will sein Auge schon mit Hilflosigkeit und bitterer Armut füttern, wenn er Kaviar haben kann. Ich bitte dich, wach auf und sehe der Realität ins Auge, wenn das Silberbesteck Flecken hat, das sind die wahren Probleme, diese sind unserer Aufmerksamkeit würdig. Das Kleid trage ich zum zweiten mal, oh weia man könnte annehmen ich wäre am finanziellen Abgrund angelangt. Doch unter uns und hervor gehaltener Hand: Schätzchen, du stehst schon längst am Abgrund. Hörst du nicht die Erde auf den Deckel plumpsen, du bist tot, emotional und geistig schon seit Ewigkeiten tot. Ja da guckst du mich an, hinter deiner übergroßen Prada-Sonnenbrille. Hat dir das im Club der Eitelkeiten noch niemand verraten, welch ein Jammer. So sind sie, mach dir nichts draus. Sie stehen alle vor deinem persönlichen Abgrund und grinsen dir frech ins Gesicht, du bist ihnen keinen Cent wert. Freundschaft gibt es nur kurzweilig in den Umkleidekabinen der angesagten Boutiquen. Denn dort bist du und dein Spiegelbild alleine. Was sagt es dir? Ich lache mich schlapp, du bist mir ja eine und dabei merkst du es gar nicht wie das Elend dein Rückrat frisst.
 
Charakter ein Fremdwort und Anstand im Ausverkauf, so ist dein Dasein. Wo bist du und deine Persönlichkeit? Nein, hör auf in der Clutch zu wühlen, da findest du sie nicht, jetzt bist du nackt, bis auf die Lingerie entlarvt. Wach lieber auf, bevor es zu spät ist und wirke der Abstumpfung entgegen, noch ist der Abgrund offen für Veränderung. Du hast die Wahl, die letzten beißen die Hunde.
 
 
That´s all!
 
Euer Luckenbill
 
 

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