Sonntag, 25. Mai 2014

Lasst die Träume nicht zerplatzen…!


Wenn wir von Träumen sprechen, haben wir auch immer den Hang zur Sentimentalität. Denn nicht allzu oft erinnern uns Träume an ein vielleicht unerfülltes Leben, an Vorhaben die wir tief vergraben haben. Die Schaufel steht im Schuppen und rostet vor sich hin, dabei wartet sie auf ihren Einsatz. Aber ich weiß, vergraben ist bedeutend einfach als Erinnerungen aus der Kiste zu ziehen. Sich abfinden kann leichter sein, als einer Unwirklichkeit die Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei ist es ein Wechselbad der Gefühle, wir bauen einen Panzer um die Träume. Mit spitzen Stacheln verteidigen wir unser kostbarstes Gut, denn Träume kann dir keiner nehmen.


Ich hätt gern Zucker bitte, zwei Würfel in den Tee, das Leben ist bitter genug. Und während ich umrühre starre ich aus dem Fenster des Cafés in die Leere. Passanten wechseln die Straßenseite, jeder scheint in Hektik. Die Zeit ist dein größter Feind und läuft neben dir. Nein, auch manchmal ist sie einen Schritt voraus und dann ertappst du die Zeit, wenn sie weit hinter dir läuft. Du rufst die Zeit, sie soll doch aufholen und es erscheint als würde sie immer langsamer. Du siehst deine Vergangenheit im Zeitraffer, im Modus der Gezeiten festgehalten.
Das verzerrte Bild deiner Vergangenheit lässt dich nachdenklich werden, es kommen die Sehnsüchte und Träume für wenige Augenblicke auf die Leinwand. Ein Kurzfilm zeigt dir dein wahres Ich. Täglich versuchst du eine Rolle zu spielen, jemand zu sein der du gar nicht bist. Kameramann und Regisseur in einer Person. Dabei hast du aber den Text vergessen und zwängst dich mit aller Gewalt in ein Kostüm, das dir nicht passt. Der Reißverschluss geht zu, nur Luft bekommst du keine.
Aus deinen ausschweifenden Lebensplänen sind kleine Schritte geworden, die große Reise ins Glück, wurde gebremst von dummen Verpflichtungen und der Sorgfalt um dein Ansehen. Wie kannst du werden, wenn du nicht einmal weißt wer du bist? Die Sonne scheint dir ins Gesicht und dahinter ist der Schatten, das Dunkle in dem du deine Träume nicht mehr findest. Du hast dir einen Stein um den Hals gebunden, dein Vorankommen selbst verlangsamt, es ist doch an dir Steine fliegen zu lassen.

Manchmal da duftet es wie in meiner Kindheit und die Tränen laufen mir übers Gesicht. Unbeschwert und naiv blickte ich die Welt an, voller Zuversicht schmiedete ich den Plan. Die Schatzkarte zur Erfüllung meiner Träume, sie ist weg. Nun habe ich keinen Wegweiser mehr und muss mich neu erfinden, ganz ohne Kompass, ganz ohne Orientierung. Was bleibt das sind meine Träume, sie werden immer gegenwärtig sein, so wie eine Art Post it, dass ich mir in Neongelb an den PC klebe, um nicht das Wichtigste zu vergessen: die Nadel, die alles platzen lässt.

That´s all!

Euer Luckenbill





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