Montag, 12. Mai 2014

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei...!


Mit tosendem Beifall holte sich vor gut einer Woche das Land Österreich den Sieg beim Eurovision Song Contest. Ein junger Mann, der durch seine Authentizität das Publikum überzeugte, eroberte im Sturm die Herzen. Ein strudelhaftes Phänomen mit Bart, eine Kunstfigur die unbewusst-bewusst eine Welle in Bewegung setzte. 

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Conchita Wurst, die Jeanne d´Arc der Moderne! Elfenhaft-zart und ausgestattet mit dem Mut 100 Männer möchte sie nicht nur mit ihrer Stimme überzeugen, sondern auch die Toleranz der Weltbevölkerung hinterfragen. Beides in einer Person vereint, was für ne Wurst.
Anders zu sein bedeutet heute immer noch sich zu erklären und die Blicke der Durschnittsbürger zu ertragen. Doch was ist so anders und warum wird es als anders abgestempelt? Wenn einer A sagt, wird es viele geben die auch A sagen, nur wenige trauen sich B oder C in den Mund zu nehmen. Die Sonderlinge der Gesellschaft mutieren auch ganz schnell zu Revolutionäre. Die Gesellschaft, welche aus einer bequemen, zähfließenden Masse besteht, schließt sich immer der Meinung an, die auch hübsch verdaulich ist. Nun kann man Conchita Wurst als taleniert bezeichnen, doch verdaulich ist sie für viele deshalb noch lange nicht. Egal wie hoch die Professionalität und das jeweilige Können ist, es bleibt immer eine Augenbraune übrig, die sich streng nach oben zieht und die Hülle des jeweiligen "Sonderlings" oberflächlich bewertet.
Die meisten sehen einen Schaffens- oder Lebensprozess immer erst am Ende, das was dazwischen passiert möchte man nicht sehen. Aber was zwischendurch alles geschieht, macht das Endprodukt aus. Oft kommt zum Schluss eine harte und abgestumpfte Schale dabei raus, dank der bewerteten Betrachter. Unserer Generation fehlen Helden, zu sehr haben wir uns mit billigen Leinwand-Kopien abgefunden und schwämmen die Welt nur noch mit unserem Egoismus. Und gerade jetzt kommt Conchita Wurst auf Highheels zu uns ins Wohnzimmer und nutzt die Aufmerksamkeit, um selbstverständlich die Botschaft zu übermitteln: Ich bin, also seit ihr auch!

Der Hype um die Gewinnerin 2014 wird bald verblassen, das ist eine normale Entwicklung einer solchen Gesangskarriere. Was bleibt ist der Versuch die Welt ein Stück besser zu machen, Augen zu öffnen und Intoleranz ohne Waffen zu bekämpfen. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei...ihre beiden Enden hat sie uns vorgestellt, es liegt an uns es anzunehmen und den Menschen als Menschen zu akzeptieren. Unabhängig in welcher Form er uns auch begegnet, er atmet wie du und ich. 

That´s all!

Euer Luckenbill

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