Sonntag, 2. Februar 2014

Ein Hauch von Leben…!

Alles rauscht an mir vorüber, wie das Quietschen der Reifen auf der Schnellstraße. Speed und volles Tempo bestimmen Erfolg und setzen zugleich die Regeln unter Druck. Wie auf nassem Asphalt halte ich die Spur und bin auf dem Kurs. Drumherum ziehen die Schatten der Wirklichkeit ihre Umrisse und malen ein Bild der weiten Ferne. Das Barometer glüht, der Motor im Dauerlauf. Frisches Öl bei Bedarf, die Wartung pünktlich terminiert. Was gerade noch vor mir lag, ist schon Meilen weiter nicht mehr im Rückspiegel zu sehen. Der Zeitraffer verschiebt sich und ich bin der Sekundenzeiger. Fließend und im Takt läuft die Uhr. Tick-Tack, Tick-Tack, Tick-Tack...

Außen bittere Kälte und innen sucht die Wärme ihr Ventil. Sie bleibt erstmal verborgen, sozusagen konserviert. Aufbewahren und sicherstellen das die Haltbarkeit nicht verloren geht. Die Kalenderblätter zersetzen sich und verschwinden auf Nimmerwiedersehen im Loch der Gezeiten. Ein tiefes, unergründliches Loch von verbummelter Zeit. Der Durchmesser ist im regelmäßigen Wandel, er minimiert die Kreislinie und wird stetig enger. So eng, das ein Schlüsselloch im Vergleich einer Kinoleinwand ähnelt. Das Gaspedal lässt sich nicht weiter durchdrücken, die Grenzen sind hart am Limit. Dem Limit wiedersage ich, wie ich all der Begrenzung im erlangen von Klarheit keine Beachtung schenke. Vermutlich ist die Weisheit ein Weggefährde der uns zur Seite gestellt wurde, um unbewusst-bewusst der Erfahrung eins auszuwischen. Die dumme Erfahrung bleibt in der Truhe, Deckel zu und der Weisheit in den Arsch getreten. Derbe und im Begriff den Gefühlen keinen Raum mehr zu bieten, ist die Sehnsucht doch so groß. Das Verlangen sitzt hinter mir, fest angeschnallt. Nein, wenn ich untergehe, geht das Verlangen mit unter, da ist Gnade dem Wortschatz entflogen. Nur das Loch wird immer schneller enger, irgendwann passen wir nicht mehr durch. Überlistet? Ich habe dem Schicksal einen Streich gespielt und meinen Grundsätzen den Vortritt gelassen. Ich passe bald nicht mehr durch, höchstens wenn ich den Ballast von mir werfe könnte es grade noch so klappen. „Beeil dich, Zeit ist dein Feind.“, flüstert mir das tiefe Loch. Wer wartet nur da unten, warum soll ich die Sanduhr schütteln, um der Erwartung Vorschub zu leisten. Die Stop-Schilder können nicht mehr helfen, der Weg geradeaus kennt kein links und auch kein rechts. Das Loch ist zu und übrig bleibt eine glatte, saubere Fläche mit einem feinen Kratzer. Geradeso, als ob die Schallplatte zu ende ist und der Teller sich trotzdem dreht. Dann ist die Platte am rotieren in immer gleicher Geschwindigkeit. Leise und pflichtbewusst dreht sie sich, bis einer den Hebel zieht und sie auslaufen kann bis zum Stillstand. Es ist ruhig, tatsächlich still geworden. 

Nichts bewegt sich, alles ist vorbei und was übrig beleibt ist ein ungeliebter Kratzer der sich durch die Rillen der Epochen durchschlängelt, quasi die persönliche Note oder das Andenken. Eher wie eine Unterschrift: Ich habe besiegelt. 


 
That´s all!

Euer Luckenbill


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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