Donnerstag, 12. September 2013

Auf Kuschelkurs mit einer Haxe...!

Meine Assistentin Ludmilla ist ja zu enorm vielem fähig, zumindest zu so vielem was ihr Intelligenzquotient gerade so hergibt. Also, in der Summe sind die Fähigkeiten sehr begrenzt. Ludmilla liebt ja deftige Küche, handfest und ordentlich sättigend. Dabei hat sie eine Figur wie Lagerfelds Musen, na ja sie hat eben einen guten Stoffwechsel. Trotzdem unfair! Als Assistentin ist sie aber ganz gut zu gebrauchen, für 2,50€ brutto die Stunde kann ich mich nicht beklagen. Ich hatte Ludmilla vorgerechnet, wenn sie vier Stunden arbeitet hat sie auch 10,00€ verdient, man muss es immer von der positiven Seite betrachten. Sie backt sogar Kuchen und kocht Essen für Zwei, wascht und bügelt meine Kleider bei sich Zuhause und ihr Handy kann ich auch noch benutzen für geschäftliche Telefonate. Eigentlich ist ihr Wohnzimmer auch gleichzeitig meine Schaffensstätte. Sucht mal so eine Assistentin, die meisten Bewerber/-innen hatten sich geweigert das ich bei ihnen einziehe. Was kann es besseres geben als direkt, live, 24h am Tag und quasi rund um den Kalender bei der Entstehung einer Idee dem Chef über die Schulter zu schauen. Das ist doch von mir eine großzügige Geste, ich hatte nie so einen Vorgesetzten. An Weihnachten bekommt sie von mir zehn Staubsaugertüten im Vorteilspack und zum Geburtstag halte ich vor ihrer polnischen Verwandtschaft aus der Provinz immer eine Rede. Im Prinzip lese ich ihnen einen Auszug meiner Biographie vor, die verstehen eh nix und schauen dabei stolz Ludmilla an. Sie ist die jüngste von 13 Kindern, da war dann ohnehin nicht mehr viel Hirn für die Gute übrig.
 
 
Natürlich musste ich bei Ludmilla einiges am wohnlichen Geschmack korrigieren. Anfangs hatte sie überall so kleine, billige Porzellanfigürchen rumstehen die ich dann mit Hilfe meines Tennisschlägers ins Jenseits befördert habe. Und das Bügelbrett, das Bügelbrett stand so geschmacklos mitten im Zimmer worauf Ludmilla vertrockneten Pflanzen das Gnadenbrot gab, ich habe sie dem Malteser-Hilfsdienst übergeben. An den Wänden hingen diese schlechten Kunstdrucke aus dem Baumarkt, die wurden gleich durch zeitgenössische Installationen ausgetauscht. Und sie hatte auch noch einen Käfig mit zwei pinken Wellensittichen. Die zwei haben mal Dreck aufgewirbelt, sie wurden darauf hin in die Freiheit entlassen. Tiere darf man nicht einsperren, höchsten um den Hals tragen...ich spende monatlich an die PETA, da wird man mal so einen flotten Spruch raushauen dürfen! Zum Glück ist Ludmilla-Schätzchen anpassungsfähig in ihrer Wohnung, schließlich will man auch mit Kerzenlicht und guter Musik für ein paar Stunden baden. Da muss sie halt zum Nachbar, wenn die Toilette ruft. Polen sind gastfreundliche Menschen und so gibt es kaum ein NEIN. Doch eine Sache konnte ich leider nicht aus der Hölle des schlechten Geschmacks entfernen: Ludmillas heiß-geliebte Wurst- und Fleisch-Plüsch-Kissen von Poco Domäne. Sie ist völlig verrückt nach den Dingern, es ist so eine Art Vaterersatz. Mittags darf sich Ludmilla dann zum Ausgleich von der vielen Arbeit bei RTL „Mitten im Leben“ anschauen. Die Gute sitzt im Schneidersitz auf dem Sofa und hat um sich herum dieses Fleischsortiment von Kissen aufgebaut. Aufmerksamkeitsdefizit lässt grüßen sag ich da nur! Und dann fängt der Kuschelalarm an, ekelhaft, widerwärtig, abstoßend, pfui-pfui-pfui. Ludmillas Lieblingskissen ist die fette Haxe aus extra flauschigem Plüsch mit einem hohen Anteil aus Microfaser. Dieses Haxen-Teil hat sie immer ganz fest zwischen ihren Beinen und meistens ist das der Moment, wo ich das Zimmer verlasse, denn dann hat das Dorfmädchen ihren erigierenden Spaß...wenn sie verstehen was ich da so meine. Dabei handelt es sich symbolisch gesehen, um ein blumbes, totes Stück Fleisch. Da Ludmillas Erfahrung mit Männern dem Gefühl gleicht kommt, schenk ich mir weitere Ausführungen...ein kaltes, unromantisches Stück Fleisch. Zum kuscheln ungeeignet!
DON´T KUSCHEL WITH A HAXE, PLEASE!!!
(Bei Risiken und Verletzungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker)

That´s all!
 
Euer Luckenbill
 
 

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