Donnerstag, 24. Oktober 2013

Wer hasst der liebt…?

Nun kann man dies als hypothetische Frage leichtsinnig abtun, dennoch würde ich meinen dass diese Frage mehr Klarheit in sich verbirgt, als man zu beginn belächelnd annimmt. Wer hasst der liebt, ist das tatsächlich ein Wortspiel das man miteinander verknüpfen darf? Die zarten Bande zwischen einem Wort das die schönste Botschaft vermittelt und dann wiederum ein Adjektiv, welches verdorbener nicht sein könnte. Viele kennen den Ausdruck: Hassliebe. Aber damit ist eine Verbindung gemeint, die eigentlich mit dem Problem, sich tief zu lieben nicht zurecht kommt. Der Kitzel, immer wieder an den Rand des Verständnisses des Gegenüber zu gehen, auszutesten wie weit darf ich überhaupt gehen, bis er, bis sie mich hasst! Die Schmerzgrenze ist bei echten Liebenden weitaus höher, als der schnelle Hang zum Hass. Jemanden abgrundtief zu lieben oder abgrundtief zu hassen, es ist als würde ich Yin und Yang als Spielball auf´s Feld werfen und zuschauen, welche der Mächte gewinnt. Das Böse kann dem Guten sein Feind sein, wenn das Gute die Spielkarten nicht fest in der Hand hält.
 
 
Wenn man glaubt, Liebe könne man lernen oder in der BRAVO nachlesen, ist substanziell auf dem Holzweg. Genauso kann ich hassen, nicht erlernen. Es sind zwei Gefühlslagen die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch sich in der Kernaussage so ähneln. Beides hat ein hohes Maß an Leidenschaft. Wer leidenschaftlich liebt, der ist auch in der Lage leidenschaftlich zu hassen. Ohne wenn und aber versetzt uns Leidenschaft in einen Zustand ungewollter Gefühlsausbrüche. Wie viele Morde sind in Liebe passiert, in Hass zerstörte Liebe. Meist geschehen im Affekt schreckliche Dinge, Attentate die gesühnt werden. Sie geschehen im Ausnahmezustand. Soll das nun heißen das Hass die Reinform von Liebe ist, oder noch überspitzter der Leitfaden zu wahrer, echter Liebe? Auch das kann der Mensch nicht abtun, als würde die Eventualität nicht bestehen das wir gefühlsabhängige Wesen sind. Wir hören nur zu wenig auf die innere Stimme und lassen uns ver-leiten von der Umwelt, die so bitterkalt geworden ist. Was wir tatsächlich fühlen, zeigen wir im besten Falle nur uns selbst. Wer möchte schon angreifbar sein, denn offene Gefühle sind wie die Fanfaren zum Krieg. Heutzutage hat das Herz auf der Zunge verloren, bevor es den Schritt nach außen wagt! Hassen kann fast schon einfacher sein, sich ein passendes Hass-Objekt auszusuchen ist keine hohe Kunst. „Ich hasse dich...“, wie oft hast du das schon gesagt und zu wem? Ich glaube das wir der Sache näher kommen, indem wir uns intensiver hinterfragen müssen. Kann ich den Zustand von Hass in Liebe umwandeln, es ist die weitaus schwerere Aufgabe. In jeder Sekunde liegt Hass, denn sie kehrt nicht mehr wieder, sie offeriert uns mit jedem Vergehen das Ende. Also kann ich die Zeit hassen, weil ich Angst habe stehn zu bleiben, mich zu versetzen oder gar mir Selbst zu misstrauen. Oder ich habe die Chance die Sekunden zu lieben und mir bewusst zu machen das die Liebe weniger Kraft kostet, denn sie ist natürlich. Wer die Zeit also achtet, der liebt sich und sein Leben. Er wird wohl keinen Platz haben für Hass und verdorbene Gedanken. Wer durch das dunkel hindurchsieht, hat immer den Blick auf den hellsten Punkt, auf die Zukunft.
 
Im Hass, da liegt tief verborgen die Wahrheit, über uns und unsere Liebe. Und beides bedeutet Leben! Die Einsicht zum negativen Bestandteil bringt uns die positive Wende.
 
That´s all!
 
Euer Luckenbill
 

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