Samstag, 20. Juli 2013

Dein Anblick ist wie Gesichtswurst, Augenblicke der Freude…!

Mich erinnert dein Grinsen an Gesichtswurst und, wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es Wurst die mich freundlich anlächelt. All die gestorbenen Tiere verbünden sich in diesem einen Stück Wurst und lachen einem frech entgegen. Der Gedanke von abgeschnittenen Rinder- und Schweineköpfen die um mich kreisen holt mich ein, neonpink-glühende Zungen kommen mir leckend entgegen, das Blut tropft in Strömen. Wie in träumender Trance schreie ich der Kalbsleber entgegen: „Hilfe, Hilfeee verschont mich, näht mir nicht die Lippen zusammen, ich bin doch Vegaaaneeer“. Händefuchtelnd erlöst mich Ludmilla in einem Hühnchenkostüm, während dem sie eckige Eier verliert...welch grausame Vorstellung. Meine IQ-fremde Assistentin Ludmilla, mit den Gesichtswurst-Grübchen kann das wieder so gar nicht verstehen und fragt mich: „Warum so streng Chef, ist doch nur Wurst?“ Bla-bla-blaaa ist doch noch nur Wurst...ach, Ludmilla-Darling, wenn man so wie du aus der tiefsten Einöde kommt, ist man den Umgang mit Wurstwaren bestimmt gewohnt und du siehst ja selbst wie eine gut gerauchte Krakauer aus, da hat man zu Wurst eine andere Beziehung. Und du als Nymphomanin hast ohnehin ein ganz eigenes Vertrauen zu Würsten. Gut, lassen wir das mal...: “Ludmilla gehst du jetzt bitte endlich bei Feinkost Lidl die Gurken abholen die ich bestellt habe für meine Geschichtsmaske. Aber denk dran das sie dir nicht wieder die aus Nordfrankreich einpacken, nur die aus dem Süden. Die anderen sind einfach zu kurz...auch damit kennst du dich ja, glänzend aus. Und Ludmilla, lass bitte den Gemüseverkäufer in Ruhe!“ ...hach, die denkt auch Lidl sei das KaDeWe der kleinen Leute.
 

Okay, nach so einer Einleitung ist es schwer den Sprung zum eigentlichen Thema zu spagatieren (ich liebe Wortspiele). Was ist denn das Thema? Ludmillaaaaa...auch nie da, wenn man sie mal braucht. Das Thema ist einfach,...(überleg Jan, überleg...) das Thema, das Thema ist das Thema zu finden oder besser: Muss es immer ein Thema geben?! Mit Struktur vorgehen erspart oft viel Arbeit und lässt uns an klaren Prinzipien aufbauen. Eine gekonnte Vorgabe schadet nie, dennoch, wer mag schon auf Dauer vorgekaute Kost. Hast du mit Vorgaben zu kämpfen? Man darf dieses nicht, man darf jenes nicht. Wer hat aber wieder festgesetzt was sich gehört und was nicht. Wer war so elitär und hat der Menschheit die Fesseln angelegt, ohne nachzudenken das wir alle Individuen sind. Du bist anders als ich und ich bin anders als zum Beispiel, ähm Ludmilla. Zugegeben, gibt es bessere Beispiele als Ludmilla-Schätzchen, doch ich bewundere sie für manche Handlung. Sie geht oft so unbeschwert vor, überlegt nicht viel nach, gibt sich einer neuen Erfahrung voll und ganz hin. Sie hinterfragt gar nicht den Sinn an sich, sondern lässt es geschehen und schaut dann, ob ihr das gefällt oder nicht. Mehr Entscheidungsdemut besitzt sie nicht, schlicht und einfach. Kompliziertes Verhalten führt zu Komplikationen, logisch, wer dem Nachdenken zu viel Raum überlässt, nimmt einem funkelnden Erlebnis die nötige Luft zum atmen. Prinzipiell verpassen wir den schönsten Moment bereits schon in der Vorplanungsphase. Soll ergo heißen wer viel plant lebt falsch? Ich finde wer plant, mehr Spontanität walten zu lassen, ist dem Gefühl für ein neues Ereignis extrem nah gekommen. Sich einfach treiben lassen und auch einen anderen Weg zu wählen, als immer den gleichen und eingeschlafenen Trott. Mehr wahrzunehmen, sich bewusst zu machen was ist eigentlich ein Augenblick wert. Augenblicke sind ständig um uns, genauso wie Blicke von Fremden, genauso wie das Lächeln der Selbigen. Egal, ob es uns nun an Gesichtswurst erinnert, ein Lachen ist doch schon mehr als ein guter Anfang, den Augenblick einzufangen und für sich zu entdecken.

Amen…, wer sich am Samstag Abend „Das Wort zum Sonntag“ auf ARD ab sofort immer noch reinzieht, ist selbst schuld. Es gibt doch Luckenbill...

That´s all!

Euer Luckenbill




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