Donnerstag, 13. März 2014

Mach doch mal ne Pause…!

Alleine das ich die Abkürzung „ne“ für das eigentlich korrekte Wort „eine“ benutze, kostet mich schon Überwindung. Aber leider spiegelt dieses „ne“ ein ganz bestimmtes Lebensgefühl wieder. So ähnlich wie das französische „savoir vivre“ vermittelt „ne“ eine gewisse Lässigkeit und Unbeschwertheit. Und mal Hand auf´s pochende Herzchen: Wann warst du das letzte mal so richtig unbekümmert und frei? (Die Komasauf-Aktionen zählen nicht dazu und nein, auch nicht das familiengeplagte Weihnachten und nein, auch nicht der Spaziergang mit dem Hund und nein, auch nicht dein Knoppers um halb zehn in Deutschland!) 

 

 Dachte ich es mir doch, dieses Gefühl ist bei dir schon Jahrtausende her. Doch woran liegt das? Zuviel Karrierestress? Zuviel Sorgen um den Alltag? Zu viele Mutterpflichten? Zuviel ungesunder Fremdegoismus? Die Ursache kannst nur du wissen, aber auch gleichzeitig überlegen, ob du so weiter machen willst. >>Ich bin mal grad mit mir beschäftigt!<<...klingt das eigennützig-zickig oder realistisch-selbsteinschätzend? Ich wähle Variante zwei, warum auch nicht, was bitte ist verkehrt daran, sich auch mal nur mit sich zu beschäftigen. Moderner Grund dagegen: Ich habe nicht innerhalb weniger Minuten auf deine Whatsapp-Nachricht geantwortet. Alarmstufe Rot! Fremde Stimme: „Die zwei Häkchen bedeuten aber du hast es gelesen. Und nun antworte du Drecksack! Du musst mir zuhören, ich habe tiefsitzende Probleme und nur dir kann ich sie erzählen und nur dich kann ich damit belasten“ Tja, aber der Drecksack ist gerade mit sich beschäftigt und hat no time für deinen Seelenmüll. Such die ne andere Sickergrube, ich mach dann mal ne Pause. Mach du doch auch mal ne Pause! Ne Pause vom Alltag, ne Pause von deinen Gedanken um Sorgen und Nöte. Mach doch mal ne Pause von deinem Zuhause und deiner gewohnten Umgebung. So ne gute Pause von deinem Spiegelbild. Oder mach mal ne Pause von deiner Familie. Mach doch mal ne Pause von deinem Chef und deinen hinterhältigen Kollegen. Mach doch mal ne Pause von der Supermarkt-Kassiererin. Du kannst auch mal ne Pause von dem ewig gleichen Trott machen und anstatt Müsli, dir auch mal ne Bratwurst reinziehn. Du, ja du, mach doch mal ne Pause von dir selber. Mach doch mal ne Pause von deinem eingefahrenen Denkmechanismus. Mach ne Pause von deiner Aufopferungslust. Mach doch mal so ne richtige Pause von deinem beschissenen Abendgebet, das eh keiner hören will. Ne Pause von deiner langweiligen Jacke und ne Pause von dem Topfschnitt auf deinem Kopf. Ja, du könntest mal ne Pause machen, so ganz einfach ne Pause vom einseitigen lieben der anderen. Früher, da ging das auch zwischendurch, einfach mal ne Pause und durchatmen. Mach mal ne Pause von deiner Hetzjagd gegen die Zeit. Fremde Stimme: „Wer rastet der rostet, du Drecksack...und jetzt antworte auf meine Whatsapp-Nachricht!“ Ja und, dann roste ich halt mal! Mach doch mal ne Pause von deinem Hang zum Perfektionismus. Mach doch mal, ja, mach doch mal so ne Pause von deiner Anerkennungssucht. Ne Pause, so ne richtige Pause, das ist es was du brauchst. 

 
That´s all!


Euer Luckenbill



 




 



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