Eine Tüte voll von Douglas oder Burger King wären einem im
Augenblicken der Enttäuschung wahrscheinlich lieber, gerade die von Burger
King. Aber warum werden wir enttäuscht? Die Erwartungen haben wir zu hoch
angesetzt, das wird es wohl gewesen sein. Ergo können wir uns auf die Schulter
klopfen und eingestehen, dass die Schuld bei uns liegt. Haben wir den anderen
somit enttäuscht? Aber warum fühlen wir uns wie das Kind im Dreck stehen
gelassen?
Der Zustand einer Enttäuschung ist wie nach einer örtlichen
Betäubung. Man entwickelt erst nach und nach wieder ein Gefühl für die
Realität. Und diese tut nach einer Betäubung weh, also nehmen wir ein
Schmerzmittel und betäuben weiter. Das ist nicht gerade feinfühlig mit sich
umgegangen, es ist eigentlich ein feiges Eingeständnis. Ich packe die Sache
nicht an der Wurzel und bekämpfe sie, nein, ich lasse ihr genug Fläche zum
entwickeln. Zwar betäubt, aber nicht weg. Zwar unterdrückt, aber unterschwellig
präsent. Eine Enttäuschung kann einen tiefen Graben hinterlassen oder dich nur
leicht streifen, es ist wieder der beliebte Blickwinkel, der diesen Kurs
bestimmt. Blick-Winkel, ich stelle mich also in eine Ecke, von mir aus 90° und
beobachte still und verschleiert was sich zugetragen hat, in dem ich
rekapituliere was der Auslöser war. Ich muss mich fügen und akzeptieren, der
Enttäuschung quasi platz machen und auf die Seite springen, dass sie auch vorbei
kommt. Ach so läuft das! Vor der Enttäuschung gibt es Erinnerungen, überwiegend
schöne Stunden, tolle, unvergessliche Momente. In diesen Stunden war ich so
frei und voller Hoffnung. Ich habe geglaubt die Zeit überlistet zu haben, denn
ich war im Augenblick gefangen, ich wurde zum Augenblick. Gefangen? Ich war ein Sklave, denn ich hätte es
besser wissen müssen. Gehe zurück zum Anfang und du hast eigentlich schon das
Ende gekannt. Meistens glaubt man dies nach einer enttäuschenden Situation.
Einbildung oder doch Wahrheit?! Einigen wir uns auf Selbstschutz, dummer,
blöder Selbstschutz. Gar nix wussten wir vorher, wer so schlau ist soll bitte
am Mittwoch Lotto spielen und mir was abgeben. Ich kann tatsächlich nur einsehen das ich zu viel
wollte. Und was noch schlimmer ist, zu viel erwartet habe. Niemand wird dich
retten, wenn du es nicht selbst tust. Niemand trägt dich auf Händen, wenn der
Regen im Park lauter Pfützen hinterlassen hat. Romantik und der Hang zu Kitsch
sind schlechte Ratgeber, sie dienen der Enttäuschung und klatschen der
rosa-roten Brille, zäh-fließenden, pech-schwarzen Teer auf die Gläser. Und dann
ist es passiert. Unverhofft kommt oft. Die Lähmung setzt ein. Wiedermal nicht
aufgepasst, auf sich und sein Gefühl. Wiedermal konntest du es nicht bändigen
und in der Manege die Peitsche führen. Wiedermal hast du verloren. Aber weißt
du was? Ich gratuliere dir. Ja, ich beglückwünsche dich sogar. Denn, du wagst
es immer auf´s neue dich zu spüren, auch wenn es schmerzt. Und das alleine verdient Respekt.
Eine Tüte voll
Enttäuschung...kannst du bitte den Müll runterbringen, Darling!
That´s all
Euer Luckenbill
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen