Spinner, Bekloppter, Alice im Wunderland, Traumtänzer,
Fantast...alles Synonyme für Menschen mit teils unbegreiflichen Visionen. Was
man nicht versteht ist fremd und was fremd ist, kommt nicht ins Haus. Schnell
wird man auf den Marktplatz gezerrt und verbrannt...ach nein, halt, falsche
Zeitepoche. In unserer Gegenwart gibt es dafür das Internet. Eine
Weltbevölkerung kann Ideen rassend schnell verbreiten oder auch bis zur
Unkenntlichkeit vernichten. So ist das, wenn man sich auseinandersetzen muss
mit Köpfen die der Realität zu nahe stehen. Große Ideen bilden sich im Augenblick, der Geistesblitz ist so
herrlich ungreifbar. Er ist sein eigener Herr und bestimmt fast wie bei einer
Geburt, doch und schlussendlich den Tag des Kennenlernens.
Der Spinner, er leitet sich ab von spinnen, behaupte ich
einfach mal. Ein Netz zu spinnen bedarf viel Erfahrung, absolutes
Fingerspitzengefühl und eine Menge Erfahrung. Also warum benutzt man ein
Adjektiv, dass vor Schläue nur so strotzt, um einen Menschen bloß zu stellen, der eine Ideenrevolution in Gang setzen kann. Dagegen der Traumtänzer
feinsinnig und sanft seine Gedankenwelt mitteilt. Er verwehrt sich den harten
Dogmen und will ohne durchdringende Überzeugungsgewalt seine Ideenvielfalt
präsentieren. Das eigene Gedankengut ist unantastbar und so frei wie kaum ein
Vogel sein könnte. Ich möchte teilen und darf es nicht! Visionäre haben keine
leichte Aufgabe, sie müssen sich rechtfertigen für eine gute Sache. Das ist
gerade so, als ob ich mich entschuldigen würde, wenn ich in Afrika eine Schule
baue. Die Entstehung einer Idee wird dem Moment der Umsetzung geschuldet, dafür
leistet man Herzblut, Existenzängste und Schweiß. Wird der Einfall angenommen,
war ich zur rechten Zeit am rechten Ort. Die Meinungsmacher sind begeistert,
ich habe überzeugt. Erzeugt, Zeuge, Zeug geschaffen. Die erste Hürde ist
gepackt, der Applaus gehört alleine dir. Der kaputte Typ mit dem Sprung in
der Schüssel darf plötzlich fliegen und er kann fliegen. Die Flügel sind schon
lange weit ausgespannt, der Wind ist günstig, der Start erprobt. So heb ab in
die Lüfte, du junger Gedanke. Aber pass auf, unter dir, da steht das
missgunsterfüllte Pack. Sie warten nur darauf das du an Höhe verlierst und sie
mit ihren angespitzen Heugabeln zustechen können. Immer und immer wieder,
solange bis von dir und deinem Ideenreichtum nur noch ein blutendes Elend übrig
bleibt. Der Sprung in der Schüssel hat es versaut! Dein Lebenssaft strömt, das Gefäß deiner abgeschiedenen Welt konnte
nicht dicht halten. Deine schönen Gedanken, sie fließen in den Abgrund der
Kanalisation, ciao, goodbye, es war schön mit euch zu fliegen. Dein Gehirn
krampft sich, ein Blick in den Spiegel verrät dir das Ende der Story.
Einfälle zerplatzen, puff sind sie vergessen und vergeben.
Ausgelöscht und nie existent. Bohr die Nadel in den Ballon, tiefer, noch
tiefer...ja so ist gut. Die letzte Hoffnung ist dem Knall gewidmet, werden wir
aufwachen? Oder doch nur kurz erschrecken und danach weiter machen, ignorant
und überfüllt wie wir sind...?!
That´s
all!
Euer Luckenbill
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