Sharing is caring und da ist nicht das teilen von
Fotos o.ä. auf Facebook gemeint. Da teilen wir doch meist nur gestellte
Emotionen mit unseren „Freunden“ und hoffen auf positive Kommentare. Eine neue
Form des Nazismus, für jedermann mit einem Mausklick erreichbar. Gibt es sie
noch, die wirklich ehrliche Emotion, ohne geplanten Hintergedanken, frei von Konventionen?
Wer seine Gefühle mit der Umwelt teilt wird meist als
Weichei oder gestörte Persönlichkeit abgestempelt. Dabei ist es ein
urmenschliches Bedürfnis seine Stimmungslage zum Ausdruck zu bringen. Doch im
Zeitalter der Kontrolle und absoluten Strenge mit sich selbst, haben die
zaghaften Gefühlsausbrüche kaum noch Chance zur Anerkennung. Wen juckt es denn
heute noch, wenn ein unbeholfener Mensch im Netz offensichtlich gemobbt wird
oder eine 14-Jährige per Videobotschaft ihren Selbstmord ankündigt und dabei
ihre letzten Worte formuliert. In einer abgestumpften Gesellschaft muss man
damit klar kommen, dass eine gefühlvolle und vor allem verständnisvolle
Herangehensweise nicht erwidert wird. Menschen die sich zu viele Gedanken um
das Gegenüber machen, werden schneller enttäuscht als sie Aloha sagen können. Wer
sich zu stark den Kopf zerbricht über das was er sagen will, kommt in die
Bedrängnis nicht, oder erst gar nie ans Ziel zu kommen. Die Welt gehört den
Lauten und Brutalen.
Wer leise Töne anschlägt, geltet als dumm. Nur ein besonders einfältiger
Mensch glaubt heute noch etwas besonders sinnvolles zu tun, in dem er all seine
guten und/oder schlechten Erfahrungen teilt, so dass andere die Möglichkeit
gewinnen daran zu wachsen. Sind wir doch mal ehrlich, wer zum Beispiel Geschäftskontakte seinen „Freunden“ zur Verfügung stellt, muss doch fast schon damit rechnen
ausgenutzt und danach weggeworfen zu werden. Loyalität und Anstand sind doch
nur noch chice Fremdwörter im Duden, um nicht ganz den Eindruck einer
versumpften Menschheit zu erwecken. Wir sind zivilisiert und stoßen mit dem Dolch von vorne zu, ganz offen und selbstverständlich haben wir nichts zu verbergen!
Vielleicht sind wir auch einfach nur satt und sehen es
als ein Spiel an. Wer sich aber immer noch nicht scheut und weiterhin teilt,
dem kann ich nur danke sagen. Teil-en und sich mit-teil-en, dass ist es was uns als Gemeinschaft voran
bringt. Wir sind "Teil" eines großen Ganzen. Sogar eine Nutte teilt ihr
Bestes, ihren Körper. Und auch sie, will nur Geld verdienen...just think about
it.
That´s all!
Euer Luckenbill
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen